Als mein Spiel meine Therapie wurde

Ich schuf Lucky Pig, weil ich an Magie glaubte – nicht aus Märchen, sondern aus Rhythmus, Farbe und kleinen digitalen Momenten der Freude. Als Erzählerin mit Jazz- und Mundartwurzeln wollte ich Spieler:innen fühlen lassen, als tanzten sie durch das Glück.

Doch die Wahrheit: Meine erste Version war süchtig machend – und gefährlich.

Wenn Spaß toxisch wird

Die App nutzte zufällige Zahlen („Wähle deine Glückszahl“) und gab sofortige Belohnungen. Auf den ersten Blick perfekt für leichte Unterhaltung. Doch Daten sprachen eine andere Sprache: Spieler:innen spielten länger, setzten mehr ein – einige verloren Hunderte.

Da kam mein Mitgefühl: Als Kind sah ich alte Menschen bei Grillabenden wetten – Lachen über Verluste. Ich konnte es nicht ignorieren.

Also löschte ich alles.

Neubau mit Herz und Logik

Ich begann von vorne – nicht nur programmieren, sondern fragen: Warum spielen wir eigentlich?

Ich fügte hinzu:

• Zeitlimits (max. 15 Minuten pro Session)
• Budgetgrenzen („Setze deinen Spielpool“)
• Transparenz-Symbole mit Gewinnquoten (durchschnittlich 92%)
• Und vor allem: Freude vor Dopamin, keine Suchtmechanismen.

Heute sagen Spieler: „Ich war glücklich, auch wenn ich verlor.“ Das ist kein Glück – das ist Fürsorge.

Lucky Pig geht nicht um große Gewinne – es geht darum, sich beim Kleinen gesehen zu fühlen.

Deine Entscheidung: Was riskierst du?

Du musst kein Spiel bauen, um diese Frage zu stellen. Ob Geld, Zeit oder emotionale Energie – was investierst du dafür? Wenn es keinen Freude ohne Kosten bringt… vielleicht Zeit zum Umstellen?

Mein Regeln heute? Wenn ein Feature mich im Test nervt? Weg damit – selbst wenn es Engagement steigert. Weil echter Erfolg nicht viral ist – sondern nachhaltig. Wir sind hier nicht, um Hoffnung auszunutzen – wir ehren sie.